Edelstahl? Magnetisch oder nicht?

Ist Edelstahl magnetisch? – Der Unterschied zwischen V2A, V4A und Co.

Viele Kunden stellen sich die Frage: „Ist Edelstahl magnetisch?“ Wer schon einmal einen Magneten an eine Edelstahlspüle oder ein Geländer gehalten hat, kennt das Phänomen – manchmal haftet der Magnet, manchmal nicht. Die Antwort hängt von der Stahlsorte ab. In diesem Beitrag erklären wir die Unterschiede zwischen V2A (1.4301), V4A (1.4404, 1.4571) und anderen Edelstählen.

Edelstahl und Magnetismus – die Grundlagen

Edelstahl ist nicht gleich Edelstahl. Der Begriff sagt zunächst nur, dass es sich um einen hochwertigen und korrosionsbeständigen Stahl handelt. Ob Edelstahl magnetisch ist oder nicht, hängt von der Gefügestruktur ab.

  • Austenitische Edelstähle (z. B. 1.4301 / V2A, 1.4404 / V4A, 1.4571) sind im Normalzustand nicht magnetisch. Durch Kaltverformung (Biegen, Walzen) können sie jedoch schwach magnetisch werden.
  • Ferritische Edelstähle (z. B. 1.4016) sind immer magnetisch – man spricht oft von „magnetisch rostfrei“.
  • Martensitische Edelstähle (z. B. 1.4034) sind gehärtet und ebenfalls stark magnetisch.
  • Duplex-Edelstähle (z. B. 1.4462) zeigen ein Mischverhalten: teils magnetisch, teils nicht.

Beispiel: Ist V2A (1.4301) magnetisch?

Der bekannteste Edelstahl ist 1.4301, auch V2A genannt. Er wird in Rohren, Blechen und Geländern eingesetzt. Im weichgeglühten Zustand ist er nicht magnetisch. Wird das Material aber stark verformt, kann es leicht magnetisch reagieren. Das ist völlig normal und bedeutet keine schlechtere Qualität.

Unterschied zwischen V2A und V4A

Viele Kunden fragen auch: „Was ist der Unterschied zwischen V2A und V4A?“

  • V2A (1.4301, 1.4307): austenitisch, nicht magnetisch, gut für allgemeine Anwendungen.
  • V4A (1.4404, 1.4571): enthält zusätzlich Molybdän, dadurch noch korrosionsbeständiger, z. B. gegen Chloride. Ebenfalls im Lieferzustand nicht magnetisch.

Beide Edelstähle sind sehr beliebt, unterscheiden sich aber in der Widerstandsfähigkeit – nicht im Magnetismus.

Magnetismus ≠ Qualität

Ein häufiger Irrglaube: „Nicht magnetisch“ bedeutet „besser“. Das stimmt nicht. Auch magnetische Edelstähle wie 1.4016 sind hochwertig und werden z. B. für Spülen oder Küchengeräte eingesetzt. Entscheidend ist der Chrom- und Nickelgehalt, nicht die Magnetisierbarkeit.

Fazit

Die Antwort auf die Frage „Ist Edelstahl magnetisch?“ lautet: Es kommt darauf an!

  • V2A und V4A sind im Lieferzustand nicht magnetisch.
  • Ferritische und martensitische Edelstähle sind klar magnetisch.
  • Duplex-Stähle liegen dazwischen.

Wer Edelstahl für ein Projekt auswählt, sollte nicht nur auf Magnetismus achten, sondern vor allem auf Korrosionsschutz, Festigkeit und Verarbeitbarkeit.


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Christian Heinrich Verfasst von:

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